DIE UNTERNEHMENSGESCHICHTE UNSERES ÜBERSETZUNGSBÜROS
DIE FRONT RUNNER STORY – EINE EINZIGARTIGE UNTERNEHMENSGESCHICHTE
Welche Geschichte steckt hinter Front Runner® und was hat das Übersetzungsbüro zu dem gemacht, was es heute ist? Wir plaudern wir aus dem Nähkästchen. Lassen Sie sich das nicht entgehen!
MANCHMAL BEGINNT EINE ERFOLGSSTORY DA, WO MAN SIE AM WENIGSTEN VERMUTET: IM SCHLAMASSEL
1999 schlug Evarella aus der fränkischen Provinz im wilden Berlin auf – der Stadt mit dem ewigen Versprechen, dass mal irgendwann etwas ganz Großes passieren wird. Der Erfolg stellte sich auch schnell ein – im Minus-Bereich: 2001 schon stand das Fräulein mutterseelenallein, ohne Führerschein, ohne soziales Netzwerk, ohne finanzielles Polster und ohne Plan, dafür aber mit einem neugeborenen Baby und einem abgebrochenen BWL-Studium im dicken B oben an der Spree und fragte sich, was sie mit ihrem angebrochenen Leben anstellen solle.
AUFGEBEN ODER GAS GEBEN?
Noch als sie schwanger war, kaufte sie sich ein Trainingsprogramm und übte unermüdlich das Zehnfingersystem der Schreibmaschine. Als ihr Kind ein Jahr alt war, machte sie endlich den Führerschein – nur wie sie ihre Brötchen verdienen sollte, war ihr zu diesem Zeitpunkt noch immer schleierhaft. Die Jahre in der Gastronomie waren schön, um sich das Studium zu finanzieren und Leute kennenzulernen, aber als Lebensentwurf untauglich. Aus unerfindlichen Gründen war sie fest davon überzeugt, nichts zu können. Was kann man mit einem großen Latinum schon anfangen? Auf Lateinisch kann man sich doch heutzutage noch nicht mal eine Pizza bestellen.
WIEDERHOLUNG – DIE MACHT DRANZUBLEIBEN
Auf dem Gymnasium hatte sie neben Latein auch Englisch und Französisch gelernt. Ihr Vater, ein Altphilologe, triezte sie selbst beim Spaziergehen mit Deklinationen, Konjugationen und dem Abfragen unregelmäßiger Verben. Als Lehrer wusste er, dass ständige Wiederholungen der Schlüssel fürs Gedächtnis sind. Das Thema Sprachen war omnipräsent.
In einem Café in Berlin-Mitte fiel Evarella eine Zeitschrift mit einer Anzeige für die Ausbildung zur Wirtschaftsübersetzerin in die Hand. Da machte es Klick: BWL und Sprachen? Na klar! Sie wollte als freiberufliche Übersetzerin für Englisch arbeiten! Von zu Hause. Mit Kind. Bingo!
Gesagt, getan. Kaum hatte sie ihre Ausbildung beendet, wollte sie loslegen. Doch so ganz ohne Geld für die nötige Ausstattung und ohne eine einzige Referenz war das leichter gesagt als getan. Aus vielen verbrachten Abenden im Alt-Berlin kannte sie jede Menge Leute. Falschen Stolz konnte sie sich nicht leisten, also fragte sie sich durch, ob sie nicht einen Job für jemanden machen könne. "Bitte, bitte, nur einen einzigen Job! Und wenn ihr meine Arbeit für würdig befindet, schreibt ihr mir eine Referenz!" So bekam Evarella ihre ersten Referenzen: vom Bundespresseamt, Platoon, Nextfilm und dem Museum für Naturkunde. Das konnte sich sehen lassen!
Die Referenzen in der Tasche kaufte sich Evarella von ihren wenigen Kröten ein CMS und baute damit ihre erste Website. In Windeseile brachte sie sich selbst Photoshop bei, lernte die Grundzüge des Graphik-Designs, zauberte aus den billigen Baukasten-Vorlagen ein originelles Webdesign und entwarf ihre ersten Flyer. Damit unterm Arm spazierte sie durch Berlin-Mitte, direkt in die Unternehmen hinein für die sie arbeiten wollte. Sie sagte nett Hallo, drückte dem Erstbesten einen Flyer in die Hand und gewann so tatsächlich ihren ersten Kunden: die Werbeagentur Aimaq Rapp Stolle (heute Aimaq von Lobenstein). Später folgten Palu Suisse, Publicis, Scholz & Friends uva.
Doch Klinkenputzen ist mühselig und so steckte Evarella ihre Nase drei Monate lang tief in ein dickes Buch über Suchmaschinen-Optimierung. Mit durchschlagendem Erfolg. Die Seite schnellte 2006/7 in den Google-Suchergebnissen auf Seite 1 Platz 2, direkt unter die Koryphäe der Übersetzerbranche: Norbert Zänker. Die Unternehmen wurden aufmerksam, es kamen immer mehr Aufträge auch vom Deutschen ins Englische oder andere Sprachkombinationen. So entwickelte sich aus dem ursprünglich geplanten Freelancer-Dasein eine etablierte Agentur. Front Runner®.
2008 explodierten die Aufträge förmlich. Das Telefon glühte und unter den vielen wiederkehrenden Kunden gab es alleine vier Großkunden, die jeden Monat wirklich viel Geld daließen. Damit hätte Evarella selbst in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet.
Die Kunden merkten, dass die Front Runner gut waren in dem, was sie taten, und empfahlen sie weiter. Obwohl Evarella zunehmend Mühe hatte, Kind und Job unter einen Hut zu bekommen, war sie so stolz, es ohne jede Hilfe geschafft zu haben, dass sie es sich nicht erlaubte, kürzer zu treten.
Ein paar Jahre zog sie durch, aber dann kam, was kommen musste. Im Sternzeichen der Hausse geboren, drohte Front Runner in der die Baisse zu versinken. Die Sieben-Meilen-Stiefel mit denen Evarella zu Beginn ihres Schaffens losgerannt war, waren zu einem klobigen Hemmschuh geworden. Die Überholspur ist für den Dauergebrauch einfach nicht geeignet. So kehrten sich die Vorzeichen um: Das Glück wurde zur Last, die Freiheit zum Gefängnis. Die Freude am Umgang mit den Menschen wich der Unlust, Unmengen an Rechnungen zu schreiben, Gelder hin- und her zu überweisen. Das ganze Drumherum war irgendwann größer geworden als die eigentliche Tätigkeit. Front Runner hatte sich zu einem Monster entwickelt und Evarella fragte sich, ob es noch das war, was sie wirklich wollte. Es war an der Zeit, den Zeiger anzuhalten, wohlwissend, dass die Uhr weitertickt.
Bei einem Essen mit einem Bekannten, erzählte ihr dieser, er habe sich ein Pferd gekauft. Die Information durchzuckte Evarella wie ein Blitz. Längst vergessene Erinnerungen an unbeschwerte Sommerferien auf dem Reiterhof, den lieblich-weichen Duft der Pferde, die friedliche Ruhe im Stall, das Ankommen im Hier und Jetzt, lösten eine enorme Sehnsucht nach Entschleunigung in ihr aus. Pferde erfordern die volle Aufmerksamkeit, es ist völlig unmöglich mit einem Pferd zusammen zu sein und länger als zehn Minuten an seine Probleme zu denken – auf der Weide fällt alle Last von einem ab. Evarella durchwühlte die Anzeigen im Internet und kaufte Tara, eine elfjährige Trakehner-Stute. Von da an verbrachte sie mehr Zeit im Stall und auf der Weide als im Büro.
In der Folge aber fing das Geschäft an zu leiden. Evarella nahm nur noch wenige Jobs an, genug, um das Wesentliche zu finanzieren und Kind und Pferd unter einen Hut zu bringen. Alles andere ließ sie schleifen. Immer mehr entglitten ihr die Dinge. Eines Tages bemerkte sie, dass ihre Website von Seite 1 der Google-Suchergebnisse an den unteren Rand von Seite 2 gerutscht war. Wahrscheinlich hätte sie so weitergemacht, bis der Karren gegen die Wand gefahren wäre. Ihr war klar, dass Front Runner die Basis war, auf der ihr weltliches Leben aufbaute. Gleichzeitig fühlte sie sich wie gelähmt und wusste, dass es so nicht weitergeht. Da konnte nur einer helfen – und sie erinnerte sich an ein Gebet:
"Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Evarella betete weiter und gab was nicht in ihrer Macht lag nach oben ab. Währenddessen materialisierte sich das nicht mehr zu leugnende Gefühl der Unsicherheit in einem Wachhund: Dobermann-Hündin Rosie. Und siehe da – noch bevor die Front Runner-Bombe detonieren konnte, sorgte Gott für Ordnung: Rös-chen freundete sich auf der Hundewiese im Mauerpark mit einem gewissen Hugo an – und Evarella mit seinem Herrchen Christoph.
Christoph hatte gerade seine sichere Festanstellung bei der Internet-Security-Firma Hornet (früher Anti-Spam Europe) gekündigt, um sich mit einem Freund als Digital Life Coach selbstständig zu machen. Obwohl das Ganze gerade dabei war, richtig gut anzulaufen, erkannte er sofort das Potenzial, das in Front Runner steckte – und wechselte kurzerhand im vollen Galopp noch einmal das Pferd, um Evarellas Geschäftspartner zu werden. Er ist das perfekte Gegenstück, der Teil, der bei Front Runner immer gefehlt hat. Christoph kümmert sich seitdem um das Projekt-Management und alles Organisatorisch-Planerische und Evarella hat den Kopf wieder frei fürs Kreative. Und sobald das zurück war, konnte sie auch wieder sehen, was für ein Traumjob Front Runner für sie schon immer gewesen ist.
Evarella hat auf ihrer Reise gelernt,
- dass der Mensch ein begrenztes Wesen ist, das den Willen Gottes suchen soll.
- dass der herkömmliche Weg nie ihr Weg war und es nie sein wird.
- dass Mut, Entschlossenheit und Arbeitsfreude ein wesentlicher Schlüssel sind, Dinge zu materialisieren und
- dass es aber genauso gut ist, zu wissen, wann man die Reißleine ziehen muss.
Gemeinsam sind die beiden auf die kanarische Sonneninsel La Palma ausgewandert und reisen als Dream-Team mit ihren Hunden quer durch die Welt. Wer weiß, wo sie heute sind…
In diesem Sinne liebe Kunden, Kollegen und Leser:
Suchen Sie zu allererst den Willen Gottes und dann: Geben Sie Gas.