Kontroverse auf Mallorca: Katalanisch nicht mehr "übliche Sprache" der Gemeinde Calvià

25.03.2024 | von Evarella
Katalanisch verliert seinen Status
In Calvià, Mallorca, entfacht eine politische Entscheidung hitzige Debatten. Nach 35 Jahren verliert das Katalanische seinen Status als "übliche Sprache" der Gemeindeverwaltung. Dieser Schritt markiert eine drastische Veränderung in der langjährigen Sprachpolitik der Stadt.
Eine Gleichstellung von Spanisch und Katalanisch?
Die Entscheidung wurde von der PP-Vox-Koalitionsregierung getroffen, die betont, dass sie "Spanisch und Katalanisch" nun gleichstellt. Dieser Schritt wird als Versuch angesehen, die sprachliche Vielfalt zu fördern und eine freiere Sprachwahl zu ermöglichen. Doch die Opposition, insbesondere die Sozialistische Gruppe, sieht darin eine Unterdrückung der katalanischen Sprache und einen Schritt weg von der sprachlichen Vielfalt.
Eine Freiheit der Sprachwahl oder eine Unterdrückung des Katalanischen?
Die Befürworter der Maßnahme argumentieren, dass die Verwendung des Katalanischen unter jungen Menschen rückläufig sei, was darauf hinweise, dass die bisherigen Politiken zur Sprachnormalisierung nicht wirksam waren. Sie drängen darauf, dass "freundlichere" Methoden zur Förderung des Katalanischen erforderlich seien, anstatt Zwangsmaßnahmen zu ergreifen.
Kritik von der Opposition
Der Bürgermeister von Calvià, Juan Antonio Amengual, verteidigt die neue Verordnung und betont, dass sie darauf abzielt, die Freiheit der Sprachwahl zu gewährleisten. Er betont, dass es nicht darum gehe, die katalanische Sprache zu marginalisieren, sondern vielmehr darum, eine gleichberechtigte Behandlung beider Amtssprachen sicherzustellen.
Ausblick auf die Zukunft
Die Entscheidung hat jedoch zu kontroversen Diskussionen geführt, wobei die Sozialistische Gruppe und andere Organisationen wie die Obra Cultural Balear (OCB) die Maßnahme scharf kritisieren. Sie argumentieren, dass die Förderung der katalanischen Sprache ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Identität der Region sei und dass die neue Regelung dazu führen könnte, dass das Katalanische an Präsenz und Bedeutung verliert.
Fazit
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entscheidung auf die Sprachlandschaft und die politische Dynamik in Calvià auswirken wird. Während die Befürworter auf eine stärkere sprachliche Vielfalt hoffen, warnen die Gegner vor einer möglichen Marginalisierung des Katalanischen und einer Erosion seiner kulturellen Bedeutung.
Quelle: Diaro de Mallorca