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Ein Gesetz für den Schutz und die Förderung des Niederdeutschen – Brandenburg setzt ein Zeichen für regionale Vielfalt

Friesischer Leuchtturm und Dünen bei Sohnenuntergang symbolisieren die niederdeutsch bzw. plattdeutsche Sprache
Was viele nicht wissen: Auch in Brandenburg wird Niederdeutsch gesprochen

07.03.2024 | von Evarella

Die Bedeutung des Niederdeutschen

Niederdeutsch, auch bekannt als Plattdeutsch, ist nicht nur eine Sprache, sondern ein kulturelles Erbe, das seit Jahrhunderten in Brandenburg und anderen Teilen Deutschlands gesprochen wird. Es ist als einzige Regionalsprache Deutschlands geschützt und unterscheidet sich deutlich vom Hochdeutschen, da es eine eigene germanische Sprache ist, die beispielsweise mit dem Englischen und Friesischen verwandt ist. Trotz seiner tiefen Wurzeln und seiner Verwandtschaft mit anderen Sprachen ist es oft ein gut gehütetes Geheimnis im modernen Alltag geworden. Doch die Brandenburger Landesregierung unter der Leitung von Kulturministerin Manja Schüle (SPD) hat einen wichtigen Schritt unternommen, um dieses Erbe zu schützen und zu fördern.

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Ein Ermöglichungsgesetz für die Zukunft des Niederdeutschen

Das kürzlich von der Landesregierung eingebrachte Gesetz zum Schutz und zur Förderung des Niederdeutschen ist mehr als nur eine rechtliche Maßnahme. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Niederdeutsche nicht nur Vergangenheit ist, sondern auch eine bedeutende Rolle in der Zukunft Brandenburgs spielen kann und soll. Ministerin Schüle betont, dass dieses Gesetz ein "Ermöglichungsgesetz" ist. Es schafft Raum für die Anwendung und Weitergabe der Regionalsprache und bekräftigt gleichzeitig die Bedeutung des Niederdeutschen als Teil des kulturellen Erbes des Landes.

Ein Blick auf die politische und rechtliche Landschaft

Die Anerkennung des Niederdeutschen als Regionalsprache und sein Schutz durch die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen im Jahr 1999 legten den Grundstein für die aktuellen Bemühungen. Mit der Aufnahme des Schutzes und der Förderung des Niederdeutschen in die Landesverfassung Brandenburgs im Jahr 2022 wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. Zusätzlich zur staatlichen Unterstützung engagieren sich auch die Kommunen aktiv für das Niederdeutsche, wie die Partnerschaftsverträge zwischen verschiedenen Städten zeigen.

Die Rolle der Gemeinschaft und der Institutionen

Die Stärke der niederdeutschen Gemeinschaft in Brandenburg liegt nicht nur in ihrer Sprache, sondern auch in ihrem Engagement und ihrer Organisation. Aktive Sprecherinnen und Sprecher sind in verschiedenen Vereinen und Gruppen organisiert, die vom Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg als Dachverband vertreten werden. Die AG Niederdeutsch, die mindestens jährlich im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur tagt, bietet eine Plattform für den Austausch zwischen der Landesregierung und der Sprachgruppe. Der Verein für Niederdeutsch in Brandenburg fungiert als wichtiges Sprachrohr auf Landesebene, während der Bundesrat für Niederdeutsch auf bundesländerübergreifender Ebene aktiv ist.

Tradition und Wandel des Niederdeutschen

Brandenburg ist reich an sprachlicher Vielfalt, und Plattdeutsch nimmt einen besonderen Platz in dieser reichen Tradition ein. Zusammen mit anderen Bundesländern wie Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein bildet es einen Teil des kulturellen Erbes Deutschlands. Historisch gesehen umfasste das niederdeutsche Sprachgebiet in Brandenburg alle heutigen Landkreise und kreisfreien Städte mit Ausnahme der Lausitz. Heutzutage hat sich jedoch das Bild verändert, und wir sehen eine interessante Dynamik, in der Tradition und Wandel aufeinandertreffen.

Ein Aufruf zur Unterstützung und Teilnahme

Das Gesetz zum Schutz und zur Förderung des Niederdeutschen ist ein wichtiger Schritt, aber es ist nur der Anfang. Die Teilnahme und Unterstützung der Gemeinschaft sind entscheidend, um sicherzustellen, dass das Niederdeutsche als lebendige Sprache und kulturelles Erbe erhalten bleibt. Jeder kann einen Beitrag leisten, sei es durch aktive Mitgliedschaft in niederdeutschen Vereinen, die Teilnahme an Veranstaltungen oder die Förderung von niederdeutschen Projekten. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die Vielfalt und den Reichtum des Niederdeutschen zu bewahren und zu feiern.

Quelle: Land Brandenburg

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