Polnisch-Deutsch Übersetzer Lothar Quinkenstein mit 10.000 Euro dotierten Karl-Dedecius-Preis 2024 ausgezeichnet
22.03.2024 | von Evarella
Lothar Quinkenstein und Urszula Poprawska: Ein Blick auf ihre preisgekrönte Arbeit
Der diesjährige Karl-Dedecius-Preis, verliehen vom Deutschen Polen-Institut, erstrahlt in der Glorie zweier herausragender Übersetzer: Lothar Quinkenstein und Urszula Poprawska. Diese Ehrung würdigt ihre unermüdliche Hingabe zur Übersetzung und ihr Engagement für den deutsch-polnischen Kulturdialog. Mit einer feierlichen Zeremonie am 24. Mai in Darmstadt werden ihre Errungenschaften gewürdigt, begleitet von jeweils 10.000 Euro als symbolische Anerkennung für ihre künstlerischen Beiträge.
Lothar Quinkenstein: Der Übersetzer als Poet und Brückenbauer
In der Welt der Literatur und Sprache erhebt sich Lothar Quinkenstein als ein vielseitiger Gelehrter. Er ist nicht nur Polnisch-Deutsch Übersetzer, sondern auch Schriftsteller, Lyriker und Literaturwissenschaftler. Seine Werke überspannen ein breites Spektrum an Genres und Stilen und eröffnen den Lesern einen Zugang zur reichen polnischen Literatur. Unter seinen Übersetzungen finden sich bedeutende Werke von Autoren wie Olga Tokarczuk, Henryk Grynberg und Ludwik Hirszfeld.
Quinkenstein versteht die Kunst der Übersetzung als ein zutiefst persönliches Ritual, eine Feier der Sprache und der Kultur. Seine Arbeitsweise zeugt von einem unermüdlichen Streben nach Perfektion, einem Engagement, das über die bloße Übertragung von Worten hinausgeht. Es ist diese Hingabe, die in der Begründung des Preises besonders hervorgehoben wird. Seine Tandem-Übersetzungen, insbesondere mit Lisa Palmes, sind ein Beweis für die Kreativität und den Einfallsreichtum, mit dem er die Herausforderungen des Übersetzens meistert.
Neben seiner eigenen künstlerischen Tätigkeit ist Quinkenstein auch ein engagierter Pädagoge, der sein Wissen und seine Leidenschaft für die Sprache an die nächste Generation weitergibt. Als Mitarbeiter des Instituts für Germanische Philologie der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań trägt er dazu bei, das Verständnis und die Wertschätzung für die deutsch-polnische Kultur zu vertiefen.
Urszula Poprawska: Die Meisterin der Sprachbrücke
Urszula Poprawska, eine freie Übersetzerin aus Krakau, verkörpert die Kunst der Übersetzung in ihrer reinsten Form. Seit 2001 widmet sie sich leidenschaftlich dem Übertragen deutscher Literatur ins Polnische und hat sich dabei einen Namen gemacht, der für Qualität und Präzision steht. Ihre Arbeit umfasst Werke bedeutender deutschsprachiger Autoren wie Daniel Kehlmann, Uwe Timm und Arthur Koestler.
Poprawska ist eine Geschichtenerzählerin in zwei Sprachen, die es versteht, die Nuancen und Feinheiten des Originaltexts in eine andere kulturelle Kontextualität zu übertragen. Ihre Übersetzungen sind nicht nur getreue Wiedergaben von Worten, sondern auch von Gefühlen, Atmosphären und Stimmungen. Von Daniel Kehlmann bis Günter Wallraff eröffnet sie den Lesern in Polen neue Welten und Perspektiven. Ihre Übersetzungen zeichnen sich durch Präzision, Feingefühl und eine tiefe Wertschätzung für die Originaltexte aus, wodurch sie eine Brücke zwischen den Kulturen schlägt.
Ein Blick in die Zukunft des deutsch-polnischen Kulturdialogs
Der Karl-Dedecius-Preis, benannt nach dem legendären Übersetzer und Kulturvermittler Karl Dedecius, ist mehr als eine einfache Auszeichnung. Er ist ein Symbol für die unendlichen Möglichkeiten, die sich eröffnen, wenn Menschen sich über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg verbinden. In einer Zeit, in der die Welt zunehmend von Spaltungen und Konflikten geprägt ist, erinnert der Preis daran, dass die Literatur und die Sprache uns vereinen können.
Die Werke von Lothar Quinkenstein und Urszula Poprawska werden als literarische Schätze gefeiert. Sie zeigen uns, dass die Schönheit der Sprache darin liegt, dass sie uns verbindet, uns inspiriert und uns dazu bringt, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Möge ihr Wirken uns weiterhin dazu anregen, die Grenzen zu überschreiten und die Vielfalt der menschlichen Erfahrung zu feiern.
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