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Übersetzungsbüro FRONT RUNNER Berlin – Englisch Übersetzer

Volkslauf Korrika zur Förderung der baskischen Sprache Euskara

Marathon-Läufer mit Baskenflagge
Seit ihrem Debüt im Jahr 1980 hat sich die Korrika zu einem herausragenden Ereignis entwickelt, das die Förderung von Euskara und die Unterstützung des gesamten Baskenlandes in den Vordergrund stellt. Unter dem Motto "Harro Herri" (stolzes Volk) wird in diesem Jahr die 23. Ausgabe abgehalten, bei der mehr als 2.700 km zurückgelegt werden.

20.03.2024 | von Evarella

Ein einzigartiger Volkslauf für eine enzigartige Sprache

Im Baskenland wird zwischen dem 14. und 24. März eine besondere Energie spürbar. Überall sind die Worte "Ttipi ttapa ttipi ttapa Korrika" zu hören, was so viel bedeutet wie "Schritt für Schritt laufend". Diese Worte sind der Leitspruch der Korrika, eines Volkslaufs, der dazu dient, die baskische Sprache, Euskara, zu fördern. Euskara wird von etwa einer Million Menschen im historischen Baskenland zwischen Frankreich und Spanien gesprochen. Obwohl sie die älteste Sprache Europas ist, wird sie noch immer als nicht offiziell und stark bedroht angesehen. Alle zwei Jahre vereint sich die baskische Bevölkerung, um 11 Tage und 10 Nächte lang ununterbrochen für ihre Sprache zu laufen.

Ein symbolischer Korrika-Lauf für die Solidarität mit Euskara

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Die Idee der Korrika ist einfach, aber kraftvoll: Ein Holzstab mit einer geheimen Unterstützungsbotschaft für Euskara wird von Hand zu Hand weitergereicht und durchquert das gesamte Baskenland. Am Ziel angekommen, wird die Botschaft bei einer Abschlusskundgebung dem Publikum vorgelesen. Auf der gesamten Strecke wechseln sich Menschen ab, um den Holzstab weiterzutragen, begleitet von Spruchbändern, Fahnen und Musik. In den Dörfern und Städten verwandelt sich der Lauf in eine Massendemonstration. Den Stab zu tragen, ist eine besondere Ehre, und Vereine, Organisationen und Unternehmen kaufen dafür bestimmte Teile der Strecke. Die eingenommenen Gelder kommen den Baskisch-Schulen von AEK zugute, einer Organisation, die in allen Provinzen des Baskenlandes Erwachsene in Euskara unterrichtet.

Eine Tradition des Engagements mit Euskara

Seit dem ersten Korrika-Lauf im Jahr 1980 hat sich die Veranstaltung zu einem der führenden Events zur Unterstützung von Euskara und des gesamten Baskenlandes entwickelt. Unter dem Motto "Harro Herri" (stolzes Volk) findet dieses Jahr die 23. Ausgabe statt, bei der mehr als 2.700 km zurückgelegt werden. Mehrere hunderttausend Menschen haben im Laufe der Jahre an der Korrika teilgenommen, was zeigt, wie stark sich die baskische Gesellschaft ihrer Sprache verpflichtet fühlt. Die Beteiligung wächst jedes Jahr, und tausende Menschen engagieren sich ehrenamtlich bei der Organisation, sei es in Dorf- oder Stadtteilkomitees oder durch die Mitgestaltung kultureller Aktivitäten.

Ein globales Phänomen: Die Korrika weltweit

Die Korrika findet nicht nur im Baskenland statt, sondern wird auch von der baskischen Diaspora und anderen Unterstützern des Baskenlandes auf der ganzen Welt organisiert. Ähnliche Initiativen werden zeitgleich mit jeder Ausgabe rund um den Globus durchgeführt. Darüber hinaus haben auch andere Minderheiten begonnen, für ihre Sprachen zu laufen, wie in Katalonien oder Galicien.

Ein Kampf um Identität und Anerkennung

Die Bedeutung der Korrika steht im Zusammenhang mit dem Kampf um das Überleben und die Anerkennung der baskischen Sprache, der die jüngere Geschichte dieses historischen Territoriums geprägt hat. Über Jahrhunderte hinweg waren das Euskara und seine Sprecher Opfer zentralistischer Impulse der französischen und spanischen Nationsbildungsprozesse. Trotz Repression und Verboten hat sich eine starke Bewegung für die Erneuerung des Euskara entwickelt, die politische und linguistische Aktivismus miteinander verbindet.

Die Herausforderungen des Erhalts

Obwohl das Euskara in einigen Teilen des Baskenlandes durch politische Maßnahmen gefördert wird, bleibt es im Zentrum politischer Auseinandersetzungen. Die Politik des Zentralstaats marginalisiert weiterhin die baskische Sprache, und viele Herausforderungen bleiben bestehen, insbesondere in Regionen, in denen Euskara keinen offiziellen Status hat.

Die Korrika als Symbol der Hoffnung und des Engagements

Events wie die Korrika gehen über die Sprachförderung hinaus und zeigen die Stärke des Kollektivs in einer Zeit des Individualismus. Sie verdeutlichen, dass eine bewusste Gemeinschaft notwendig ist, um gefährdete Sprachen zu erhalten. Ein Leitspruch der Korrika lautet: "Eine Sprache geht nicht verloren, weil jene, die sie nicht kennen, sie nicht lernen, sondern weil jene, die sie kennen, sie nicht sprechen".

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