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Übersetzungsbüro FRONT RUNNER Berlin – Englisch Übersetzer

SO WIRST DU EIN GUTER ÜBERSETZER

11 Tipps wie Sie ein guter Übersetzer werden

ANALYSIERE ÜBERSETZUNGEN UNTERSCHIEDLICHER TEXTE

Als Übersetzer der Translations-Wissenschaft solltest du viele verschiedene Übersetzungen von Texten lesen, analysieren und bewerten. Dadurch entwickest du sie passive oder sogenannte rezeptive Fähigkeiten, die du für deine eigentliche Tätigkeit benötigst. Man braucht aber zum Übersetzen zusätzlich zu den rezeptiven oder passiven Fertigkeiten auch noch aktive oder produktive Fähigkeiten, die man sich leichter erarbeiten kann, wenn man vorher schon passiv mit Texten gearbeitet hat. Hat man sich erst einmal diese rezeptiven Fähigkeiten verinnerlicht, bekommt man automatisch ein viel besseres Sprachgefühl.

LESEN, LESEN, LESEN

Ein guter Übersetzer besitzt hervorragende Kenntnisse in der Ausgangs- und Zielsprache. Studenten der Translationswissenschaft bzw. alle, die Übersetzer werden möchten, sollten so viel wie möglich lesen, und zwar verschiedene Texte im Bereich der modernen Literatur und zeitgenössischen Prosa. Es empfiehlt sich darüber hinaus auch die Lektüre von Zeitungen, Zeitschriften, Werbung, Anzeigen, Bedienungsanleitungen etc. Mit all diesen Genres vertraut zu sein, bildet die Grundlage für die Anfertigung einer guten Übersetzung, da jede dieser Textsorten ganz bestimmte, spezifische, sprachliche und kulturelle Aspekte aufweist, die implizit vermittelt werden. Es erweist sich als ratsam, translationswissenschaftliche Texte zu lesen, wie zum Beispiel kürzlich veröffentlichte Artikel und Fachzeitschriften über theoretische und praktische Aspekte der Translation. Das verbessert nicht nur das Leseverständnis, sondern hilft dir als Student der Translationswissenschaft auch dabei, linguistische und translationswissenschaftliche Denkanreize zu verstehen, von denen du dann im tatsächlichen Übersetzungsprozess intuitiv Gebrauch machen wirst.

SCHREIBEN - KORRIGIEREN – UMSTELLEN

Der schriftliche Ausdruck, also die Fähigkeit, kohärente sowie sprachlich und grammatikalisch richtige Texte in der Ausgangs-und Zielsprache zu verfassen, ist essentiell. Das Schreiben ist im Grunde der Hauptberuf des Übersetzers. Verschiedenen Schreibstile und -techniken, Prinzipien zur Bearbeitung von Texten sowie die richtige Zeichensetzung sollten den Studenten geläufig sein. Dies gilt natürlich immer sowohl für die Ausgangs- als auch für die Zielsprache. Die Überarbeitung und richtige Zeichensetzung verbessert den Lesefluss und die Qualität einer Übersetzung (Razmjou, 2002).

SPRACHGEFÜHL ENTWICKELN, ACHTSAM SEIN, GENAU ZUHÖREN

Außerdem müsst du ein gutes Gehör für die Ausgangs-und Zielsprache entwickeln, also aufmerksam auf verschiedene Formulierungen, idiomatische Redewendungen, spezifisches Vokabular und die richtige Verwendung achten. Du musst diese Dinge verinnerlichen und dann auch anwenden können. All diese sprachlichen Nuancen tragen wesentlich zur Verbesserung des Sprachgefühls bei. Ein gutes Sprachgefühl entwickelst du aber nicht von heute auf morgen. Du brauchst dafür viel Übung und ein fundiertes Hintergrundwissen. Das bedeutet, Sprachgefühl entsteht aus der Kombination von Theoriewissen und Praxiserfahrung. Für einen kompetenten Übersetzer ist ein gutes Sprachgefühl ein absolutes Muss.

DIE KULTUR UND SPRACHLICHEN FEINHEITEN ERKENNEN

Beim Übersetzen ist einer der wichtigsten Punkte das Verstehen des Ausgangstextes und zwar unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen und sprachlichen Besonderheiten sowie der idiomatischen Verwendung der Ausgangssprache. Du kannst einen Text nur dann verstehen, wenn du die kulturellen Unterschiede der Ausgangs- und Zielsprache kennst und über die richtige idiomatische Verwendung beider Sprachen genau Bescheid weißt. Du musst in der Lage sein, die nicht auf Anhieb erkennbaren Nuancen und Hintergrundinformationen des Ausgangstextes mit Hilfe verschiedener linguistischer Textanalysemethoden zu erkennen.

DIE SPRACHEN DER VERSCHIEDENEN SOZIALEN SCHICHTEN LERNEN

Als guter Übersetzer bist du mit der Kultur, den Bräuchen und dem sozialen Umfeld der Sprecher der Ausgangs- und Zielsprache bestens vertraut. Darüber hinaus solltest du über verschiedene Register, Sprechweisen und soziale Schichtungen in den Kulturen seiner Arbeitssprachen Bescheid wissen. Du werden sehen, dass die Übersetzung durch das Einbringen von soziokulturellem Wissen qualitativ hochwertiger wird. Laut Hatim und Mason (1990) ist es beim Übersetzen wichtiger, den sozialen Kontext zu berücksichtigen, als das Textgenre. Da das Übersetzen im soziokulturellen Kontext stattfindet, sollte man sich als professioneller Übersetzer auch in diesen hineinversetzen.

HILFSMITTEL NUTZEN

Nachdem du in der Ausgangs- und Zielsprache gute Kenntnisse erworben hast, kann man mit dem Übersetzen an sich beginnen. Es gibt jedoch noch eine Stufe zwischen der Phase, in der du dir die Kompetenzen, Fähigkeiten und Kenntnisse aneignest, und der, in der du wirklich zu übersetzen beginnst. Diese Zwischenstufe besteht darin, die verschiedensten Informationsquellen zu kennen, die man als Hilfsmittel zur Verfügung hat, und diese dann auch richtig anzuwenden. Solche Quellen sind beispielsweise verschiedene mono-und bilinguale Wörterbücher, Lexika und das Internet.

Aber auch das richtige Verwenden von Wörterbüchern will gelernt sein. Viele Übersetzungsstudenten wissen nicht, wie sie mit Wörterbüchern umgehen sollen. Wörter haben je nach Kontext verschiedene Bedeutungen; für solche Fälle sind meist gerade einsprachige Wörterbücher am hilfreichsten. Wenn man noch in der Ausbildung ist, braucht man einige Zeit und Übung, bis man mit einem einsprachigen Wörterbuch gut umgehen kann.

DIE VERSCHIEDENEN STILMITTEL KENNEN

Du solltest auch die Syntax der indirekten Rede kennen und wissen, was die Hyperbel, Ironie, Meiose (= reduzierte Sprache) und die Implikation ist. Wenn du diese Stilfiguren der Sprache kennst, kann das deine Kreativität fördern und aus deinem passivem Wissen aktive Fähigkeiten machen.

IN DER GRUPPE ÜBEN

Bei der Konzentration auf den Erwerb von sprachlichen Kompetenzen in der Ausgangs- und Zielsprache solltest du die Art und Weise, wie man diese erwerben kann, nicht vergessen. Gruppenarbeit oder das Übersetzen gemeinsam mit Fachkollegen führt immer zu guten Ergebnissen. Wenn du als Student das Übersetzen mit Fachleuten übst, wirst du Probleme sicherlich leichter und schneller lösen, gewinnst Selbstvertrauen und kannst Techniken zur Entscheidungsfindung entwickeln (Razmjou, 2002). Natürlich kann es auch in der Gruppenarbeit vorkommen, dass Fehler passieren, aber die Studenten werden durch das Erkennen und Korrigieren von Fehlern sicher offener und geistig wacher.

AUF EIN FACHGEBIET SPEZIALISIEREN

Gute und erfolgreiche Übersetzer spezialisieren sich immer auf ein bestimmtes Fachgebiet und arbeiten dann nur noch in diesem – die Übersetzung von literarischen, wissenschaftlichen oder journalistischen Texten zum Beispiel. Aber diese Einteilung der Fachgebiete ist noch sehr vage, man kann die Bereiche noch in zahlreiche Unterkategorien einteilen; ist man literarischer Übersetzer, kanns du  dich auf Gedichte, Kurzgeschichten oder Romane spezialisieren. Es geht sogar noch weiter: Manche Übersetzer suchen sich einen bestimmten Autor aus und übersetzen dann nur noch seine Werke – und das mit gutem Grund: je mehr Texte man von ein- und demselben Autor übersetzt, desto schneller gewöhnt man sich an die Person, an ihre Denkweise und den Schreibstil. Je besser der Übersetzer also den Schreibstil eines Autors kennt, desto besser sind auch seine Übersetzungen.

ÜBERSETZUNG AN EINER HOCHSCHULE STUDIEREN

Das Übersetzen lernst du am besten in einem akademischen Umfeld wie einer Universität, wo du praktische Aufgaben unter Aufsicht von Lehrpersonen übernimmst – das heißt Übersetzungen oder andere translationsrelevante Übungen machst. Darüber hinaus solltest du als guter Übersetzer Grundlagenwissen haben bzw. auch über den aktuellen Stand der Translationswissenschaftsforschung informiert sein. All das zählt zum fundamentalen Wissen, das du ebenfalls an der Universität vermittelt bekommst. An der Universität oder einer anderen Hochschule hast du auch Zugang zu kürzlich publizierten translationsrelevanten Artikeln, Magazinen und Büchern. Durch das Studieren solcher Literatur und das Vergleichen von Übersetzungen mit dem Ausgangstext, kannst du lernen, wie gute Übersetzungen auszusehen haben und dich mit wichtigen Namen auf diesem Gebiet vertraut machen. Auf diese Art kannst du Fähigkeiten in der Beobachtung, dem Verständnis und der Entscheidungsfindung entwickeln, was sich sowohl auf deine Motivation als auch auf dein Rüstzeug als guter Übersetzer positiv auswirkt.

Daher ist die Translationswissenschaft mittlerweile als wichtige und eigenständige Disziplin anerkannt und hat sich von der Sprachwissenschaft, Linguistik oder anderen Sprachstudien, wie Romanistik, Anglistik etc. zu einer unabhängigen Studienrichtung an der Universität etabliert. Diese Entwicklung zeigt, dass nicht jeder, der eine Fremdsprache spricht, auch automatisch ein guter Übersetzer ist – eine Meinung, die weit verbreitet, aber völlig aus der Luft gegriffen ist. Übersetzer schlagen Brücken zwischen Kulturen und tragen zur internationalen Kommunikation bei. In einer Welt, die aus Kommunikationsmitteln und einer Fülle von Informationen besteht, brauchen wir kompetente Übersetzer, die das theoretische Wissen sowie die praktischen Fertigkeiten besitzen, Kommunikation zwischen verschiedenen Kulturkreisen zu ermöglichen. Theoretisches Wissen ist deshalb so wichtig, weil du als Übersetzer so besser verstehen kannst, warum bestimmte linguistische Techniken angewandt werden und wie diese sich auf die Beziehung zwischen Sender und Empfänger auswirken (zum Beispiel Machtverhältnisse). Oder um zu verstehen, wie Texte manchmal bewusst eingesetzt werden, um soziale Ungleichheiten zu erhalten oder zu schaffen (Fairclough, 1989).

Abschließend lässt sich sagen, dass du, wenn du ein guter Übersetzer werden willst, viel mehr als nur ein gutes Wörterbuch brauchst und dass der Lernprozess, den ein Übersetzer durchlaufen muss, seine Zeit dauert. Über Nacht wirst du sicherlich kein professioneller Übersetzer. Man muss viel Zeit und Energie in die Pflege der Sprachen stecken. Dabei sind sowohl die Ausgangssprache gemeint, aus der du übersetzt, als auch die Zielsprache, in die du übersetzt. Es erweist sich als eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt, mit einer Sicherheit und Professionalität zwischen zwei verschiedenen Sprachsystemen hin- und herzuwechseln. Nur eine systematische, differenzierte und qualitative Ausbildung zum Übersetzer wird auch gute Fachleute hervorbringen. Der schwierigste Schritt auf dem Weg zu einem guten Übersetzer müssen Translationswissenschafts-Studenten erst nach der Ausbildung machen – dieser besteht darin, sich nach Abschluss der universitären Ausbildung auf dem Übersetzer-Markt zu behaupten.

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