NEUBEWERTUNG VON MARY POPPINS – EIN SCHRITT GEGEN DISKRIMINIERENDE SPRACHE
28.02.2024 | von Evarella
In einer bemerkenswerten Wende hat die British Board of Film Classification (BBFC) den zeitlosen Klassiker "Mary Poppins" aus dem Jahr 1964 einer Neubewertung unterzogen. Diese Entscheidung, die fast 60 Jahre nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung getroffen wurde, markiert einen interessanten Schritt im Umgang mit diskriminierender Sprache im Film.
HINGERGRUND DER ÄNDERUNG
Die BBFC hat den Film aufgrund seiner Verwendung des diskriminierenden Begriffs "Hottentotten" neu klassifiziert. Dieser Begriff, der ursprünglich von weißen Europäern für nomadische Völker im südlichen Afrika verwendet wurde, wurde von Klassifikatoren kritisiert, insbesondere wenn er von der Figur Admiral Boom im Film verwendet wird. Es wurde deutlich gemacht, dass solche Ausdrücke, obwohl sie einen historischen Kontext haben, nicht akzeptabel sind, es sei denn, sie werden eindeutig missbilligt oder stehen in einem pädagogischen oder historischen Kontext.
DIE BEDEUTUNG DER NEUKLASSIFIZIERUNG
Die Neuklassifizierung von "Mary Poppins" von "Universal" zu "Parental Guidance" hebt die Notwendigkeit hervor, dass Eltern ihre Kinder bei der Betrachtung des Films begleiten sollten. Dies spiegelt die Anerkennung wider, dass bestimmte Inhalte, insbesondere solche, die diskriminierende Sprache enthalten, eine angemessene Kontextualisierung und Erklärung erfordern, insbesondere für jüngere Zuschauer.
EINE CHANCE ZUR REFLEXION
Diese Entscheidung bietet auch eine Gelegenheit zur Reflexion über die Verwendung von Sprache und die Darstellung von Kultur und Geschichte im Film. Indem sie "Mary Poppins" einer Neubewertung unterzieht, ermutigt die BBFC zur kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und zur Förderung eines umfassenden Verständnisses von kultureller Vielfalt und Respekt.
ANDERE KLASSIKER UNTER DER LUPE
Es ist nicht der erste klassische Film, dessen Bewertung in den letzten Jahren angehoben wurde. Laut dem BBFC-Jahresbericht 2022 verdiente der Animationsfilm "Watership Down" aus dem Jahr 1978 eine PG-Bewertung aufgrund von Gewaltdarstellungen. Ebenso wurde "Star Trek: The Motion Picture" aus dem Jahr 1979 von "U" auf "PG" hochgestuft, aufgrund von milden Gewaltszenen.
EINE ZEITLOSE GESCHICHTE MIT EINER MODERNEN LEKTION
Trotz dieser Neubewertung bleibt "Mary Poppins" eine zeitlose Geschichte voller Herz und Magie. Die Darstellung einer magischen Kinderfrau, die durch London fliegt und den Banks-Kindern hilft, ist ein Klassiker, der Generationen von Zuschauern berührt hat. Die herausragende Leistung von Julie Andrews und Dick Van Dyke sowie die unvergessliche Musik machen den Film zu einem wahren Juwel der Unterhaltung.
Quelle: The Guardian