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Französisch oder Deutsch? Sprachliche Niederlage für Frankreichs Präsident Emanuel Macron

Emanuel Macron in schwarzem Anzug mit Krawatte hält eine Rede auf Französisch im EU-Parlament
Retourkutsche für die Ablehung von Manfred Weber durch Marcon – Bei der Europwahl musste Frankreichs Präsident eine herbe Niederlage hinnnehmen

14.03.2024 | von Evarella

Deutsch als EU-Sprache: Eine sprachliche Niederlage für Macron

In den Annalen der EU-Geschichte macht sich eine Wendung bemerkbar, die für Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron eher unerwartet kam: Die Ernennung einer Reihe deutschsprachiger Spitzenkandidaten für die Europawahl. Diese Entwicklung markiert nicht nur einen Wendepunkt in der Linguistik der EU, sondern auch eine politische Schachpartie, die den Sprachenkampf auf eine neue Ebene hebt.

Der Ursprung des Sprachkonflikts

Der Ursprung dieses Konflikts lässt sich auf ein markantes Ereignis vor fünf Jahren zurückführen: Emmanuel Macron lehnte damals die Nominierung von Manfred Weber als Kommissionspräsidenten ab, was das Spitzenkandidatensystem bei den EU-Wahlen effektiv unterminierte. Mit dieser Entscheidung verfolgte Macron das Ziel, das Streben Frankreichs nach einer führenden Rolle in der EU zu unterstützen und die Verwendung der französischen Sprache zu fördern. Doch die Reaktion auf seine Ablehnung war eine politische Kehrtwende, deren Ausmaß er möglicherweise nicht vorausgesehen hatte.

Die Sprache der Diplomatie

Französisch hat eine lange Tradition als Sprache der Diplomatie, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, als es zur Lingua franca der Diplomaten und Herrscher Europas wurde. Diese gründet sich zum einen auf die politische und kulturelle Dominanz Frankreichs in Europa während des 17. und 18. Jahrhunderts, zum anderen auf die Bedeutung der französischen Kultur, Literatur und Philosophie in der intellektuellen Welt.

In den EU-Institutionen jedoch blieb die dominante Stellung von Französisch als Verhandlungssprache begrenzt, trotz des Stolzes auf die französischen Gründerväter der EU, Jean Monnet und Robert Schuman. Dies liegt teilweise an der Vielfalt der Sprachen in der EU und dem Bemühen, allen Mitgliedstaaten gerecht zu werden. Trotzdem hat Französisch als eine der Amtssprachen der EU und als eine der wichtigen Arbeitssprachen in den Institutionen eine gewisse Bedeutung behalten, auch wenn es nicht die alleinige dominante Sprache ist.

Sprachliche Niederlange in TV-Debatte

Der Konflikt um die Sprache in der EU erreicht seinen Höhepunkt mit der Nominierung deutschsprachiger Spitzenkandidaten durch alle großen Parteienfamilien: Ursula von der Leyen (EVP), Nicolas Schmit (S&D), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Renew), Terry Reintke (Grüne) und Walter Baier (Linke). Diese Entscheidung verstärkt die Spannungen und verdeutlicht die zunehmende Bedeutung der deutschen Sprache in der EU-Politik. Die Aussicht auf eine TV-Debatte, in der deutschsprachige Kandidaten mühelos auch ohne Dolmetscher kommunizieren können, ist für Macron zweifellos ein sprachliche Niederlage und unterstreicht die Herausforderungen, mit denen er in Bezug auf die Sprachpolitik der EU konfrontiert ist.

Eine Botschaft der Einheit

Trotz dieser Rückschläge bleibt die Schönheit der französischen Sprache unbestritten. Doch Victor Hugos Vision eines vereinten Europas erinnert daran, dass die Vielfalt der europäischen Sprachen ein wertvolles Gut ist, das bewahrt werden muss. Das EU-Motto "In Vielfalt vereint" unterstreicht diese Botschaft und fordert eine Anerkennung der sprachlichen Vielfalt als integralen Bestandteil der europäischen Identität.

In der heutigen EU mag Französisch nicht die einzige Lingua franca sein, aber es bleibt ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Reichtums Europas. Lasst uns die Vielfalt feiern, die uns vereint, und die einzigartige Schönheit jeder Sprache würdigen.

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