Sprachpolizei: Die "Formulierungshilfen" des Vereins Neue deutsche Medienmacher
08.03.2024 | von Evarella
Die "Formulierungshilfen" des Vereins Neue Deusche Medienmacher unter der Lupe von Katharina Schmieder
Katharina Schmieder lieferte kürzlich einen fesselnden Einblick in die Arbeit des Vereins "Neue deutsche Medienmacher" für das NIUS-Magazin. Ihr Artikel beleuchtet das Engagement dieses Netzwerks von Journalisten und Medienschaffenden, das darauf abzielt, Themen wie "Vielfalt und Diversität" sowie "Hass im Netz" in der deutschen Medienlandschaft mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei wird deutlich, dass der Verein erhebliche finanzielle Unterstützung erhält, insbesondere durch das Förderprogramm "Demokratie leben!" des Familienministeriums.
Die finanzielle Unterstützung durch "Demokratie leben!": Ein Blick auf die Finanzen des Vereins
Schmieders Recherche zeigt auf, dass seit 2021 beachtliche 1,5 Millionen Euro Steuergelder in die Kassen des Vereins geflossen sind. Dies ermöglicht es den Medienmachern, ihre Mission zu intensivieren und weitere finanzielle Unterstützung zu akquirieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Medienschaffenden mit Migrationshintergrund sowie auf der Bekämpfung von Diskriminierung und Hass im Netz.
Ferda Ataman: Eine Schlüsselfigur im Streben nach einer inklusiveren Berichterstattung
Ein zentraler Akteur, der in Schmieders Artikel hervorgehoben wird, ist Ferda Ataman, die seit 2022 Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung ist. Als Gründungsmitglied der Neuen deutschen Medienmacher spielt Ataman eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Ziele. Ihr Engagement für eine diskriminierungsfreie Sprache und ihre Initiative zur Schaffung von "Formulierungshilfen" sind bedeutende Schritte in Richtung einer sogenannten inklusiveren Berichterstattung.
Die Sprachreform: Neue Begriffe für eine klarere Kommunikation
Ein zentrales Anliegen des Vereins ist die Neugestaltung der Sprache in den Medien, um Diskriminierung zu vermeiden und Vielfalt zu fördern. Katharina Schmieder greift dabei einige der vorgeschlagenen Änderungen heraus:
Aufnahmekrise statt Flüchtlingswelle
Der Verein betrachtet die Begriffe "Flüchtlingswelle" oder "Flüchtlingsstrom" als problematisch, da sie eine passive Rolle der Politik implizieren und die Schutzsuchenden als Ursache für politische Probleme darstellen. Statt dieser Begriffe wird nun "Aufnahmekrise" vorgeschlagen, um die Verantwortung klarer zu definieren und eine neutralere Sprache zu verwenden.
Antimuslimischer Rassismus statt Islamophobie
Um die aktive Ablehnung des Islams und die damit verbundene Diskriminierung besser zu beschreiben, schlägt Ferda Ataman vor, den Begriff "antimuslimischer Rassismus" zu verwenden. Dieser fokussiert sich auf die Ausgrenzung und Diskriminierung von Muslimen und betont weniger die religiöse Dimension.
Beleidigung statt Deutschenfeindlichkeit
Der Begriff "Deutschenfeindlichkeit" wird als problematisch angesehen, da er aus Ferda Atamans Sicht eine Täter-Opfer-Umkehr darstellt und den tatsächlichen Rassismus relativiert. Anstelle dessen wird vorgeschlagen, von Beleidigung oder Mobbing zu sprechen, um die spezifischen Formen der Diskriminierung klarer zu benennen.
Rechtsextrem statt fremdenfeindlich
Der Ausdruck "fremdenfeindlich" wird kritisiert, da er die Perspektive rassistischer Täter übernimmt und nicht die tatsächlichen Verhaltensweisen beschreibt. Statt dessen werden Formulierungen wie "rechtsextrem" oder "rassistisch" vorgeschlagen, um die Sprache neutraler und genauer zu gestalten.
Ein Einblick in die Zukunft der deutschen Medienlandschaft
Schmieders Artikel bietet einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Neuen deutschen Medienmacher und ihre Bemühungen um eine inklusivere Berichterstattung. Durch die Analyse der finanziellen Unterstützung, der Rolle von Schlüsselpersonen wie Ferda Ataman und der vorgeschlagenen Sprachreform liefert der Artikel wertvolle Einblicke in die dynamische Medienlandschaft Deutschlands.